Du hast nach einem rassistischen, antisemitischen oder sexistischen Angriff Kontakt mit der Polizei gehabt? Dann nimm an unserer Befragung teil! In einer wissenschaftlichen Studie untersuchen wir, wie Betroffene den Kontakt mit Polizei und Justiz nach vorurteilsmotivierter Gewalt erleben. Aus diesen Erfahrungen wollen wir lernen. Durch deine Teilnahme hilfst du, die Situation für Betroffene im Kontakt mit Polizei und Justiz nach Vorfällen rechter Gewalt zu verbessern. Teilnehmen können Personen ab 18 Jahren, die vorurteilsmotivierte Gewalt erlebt haben und danach mit Polizei und/oder Justiz in Kontakt waren. Unter vorurteilsmotivierter Gewalt verstehen wir sowohl körperliche als auch verbale Angriffe, die auf menschenverachtenden Ideologien wie z.B. Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder auf Vorurteilen gegenüber
Minderheiten beruhen.

Hintergrund:

Das IDZ führt zurzeit in Kooperation mit dem VBRG und der Thüringer Opferberatungsstelle ezra eine bundesweite anonymisierte Umfrage unter dem Motto „Deine Erfahrung zählt“ gestartet. Ziel der Studie ist es, die Erfahrungen mit Polizei und Justiz und sekundäre Viktimisierungserfahrungen in den Mittelpunkt zu stellen, indem Betroffene von z.B. rassistischer, antisemitischer, sexistischer, LGBTIQ*-feindlicher oder rechter Gewalt anonym an der Studie teilnehmen können. Denn viele Gewaltbetroffene werden auch Opfer von Sekundärer Viktimisierung. Aber: Derzeit fehlen konkrete Zahlen und Erkenntnisse. Mit der Studie wollen wir diese offensichtliche Lücke schließen – in der Hoffnung dazu beizutragen, Betroffene in Zukunft besser zu schützen.

Die Studie ist über einen Zeitraum von zwei Monaten bis Ende August freigeschaltet. Teilnehmen können volljährige Menschen, die nach dem 1. Januar 2016 vorurteilsmotivierte Gewalt erlebt haben und in diesem Zusammenhang Kontakt mit Polizei, Staatsanwaltschaften oder Gerichten hatten. Um möglichst vielen Betroffenen die Teilnahme an der Befragung zu ermöglichen, liegt der Fragebogen in Englisch, Französisch, Arabisch, Tigrinya, Türkisch, Kurdisch, Vietnamesisch, Serbisch und Persisch sowie Deutsch vor.

Geplant ist, dass die Studienergebnisse Ende 2022 den Opferberatungsstellen vorgestellt werden und dann in Form einer Broschüre veröffentlicht werden. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der folgenden Seite: https://www.idz-jena.de/forschung/sekundaere-viktimisierung-von-betroffenen-rechter-gewalt Die Online-Befragung ist über den folgenden Link erreichbar: ­­ https://www.idz-jena.de/umfrage